Mit der AIDAbella im Atlantik

  • Kanaren und Madeira mit der AIDAbella vom 25. Okt. bis 8. Nov. 2008



    Samstag, 25. Oktober, Gran Canaria


    Diesmal darf ich zu einer vernünftigen Zeit aufstehen, um 10 Uhr werde ich abgeholt und zum Flughafen Köln/Bonn gebracht. Die Maschine von Hamburg International startet auf die Minute pünktlich. Der Pilot beeilt sich: Wir landen 40 Minuten eher als geplant in Las Palmas. 24°, Wind und leichte Bewölkung erwarten uns. Der Transfer zur AIDAbella dauert eine knappe halbe Stunde und schon stehe ich nach einem halben Jahr wieder vor der "Schönen". Der Check-in geht schnell vor sich, um 16.30 Uhr bin ich in meiner Kabine. Bald danach kommt mein Koffer an und ich schaffe das Auspacken, bevor Gabi und Peter anrufen. Ich habe die beiden vor drei Jahren auf der Cara kennen gelernt und beim Abendessen freuen wir uns alle über das Wiedersehen und die bevorstehende, gemeinsame Fahrt. Das erste Auslaufen verfolgen wir von meinem Balkon aus und es löst wie immer Gänsehaut-Feeling aus. Danach schaue ich noch kurz bei der Poolparty vorbei, freudiges Wiedersehen mit dem Barkeeper Victor. Ich genieße es wieder mal, bei Wellenrauschen im Bett zu liegen, und der Seegang wiegt mich in einen guten Schlaf.



    Sonntag, 26. Oktober, Madeira


    Ein halber Seetag liegt vor uns. Angenehme 21°, Sonne und 6 Windstärken bescheren den nicht Kranken, von denen es eine ganze Menge gibt, einen klassischen Seetag. Nach der obligatorischen Rettungsübung gönne ich mir an der Poolbar meinen ersten Aida-Sekt. Wir kommen pünktlich um 13 Uhr in Funchal an und ich habe von meinem Balkon aus einen herrlichen Blick auf die Stadt. Nach dem Mittagessen bummele ich drei Stunden durch die Stadt und an der Hafenpromenade entlang, vorbei an der ex-Beatles-Yacht, die schon lange als Restaurantschiff genutzt wird. Dort habe ich früher öfters den für Madeira typischen Espada (Schwarzer Degenfisch, der nur hier und in Japan vorkommt) gegessen. In Erinnerung an die alten Zeiten kehre ich in einem anderen Lokal ein und trinke den für Madeira klassischen Apéritif "Poncha", ein Honigschnaps. Abends hat sich Gabi von ihrer Seekrankheit erholt und wir schlemmen gemeinsam im Weite Welt Restaurant und beenden den Tag in der Aidabar.



    Montag, 27. Oktober, Madeira


    Heute vormittag machen wir zu dritt einen Ausflug mit dem Taxi. Bei herrlichem Sonnenschein fahren wir hinauf nach Monte, einen Vorort Funchals. Von hier aus haben wir einen herrlichen Ausblick über den Hafen und die Stadt. Dann noch ein Blick in die Wallfahrtskirche mit dem Grabmal des letzten österreichischen Kaisers Karl von Habsburg.


    Weiter geht es nach Cabo Girao, die höchste Steilküste Europas. Die Felskante fällt beeindruckende 560 m senkrecht in den Atlantik hinab. Nur zögernd wagen wir uns an das Geländer heran, doch dann ist der Anblick so überwältigend, daß wir alle Höhenangst vergessen und unsere Fotos schießen.


    Zum Abschluß geht es die Kurven wieder hinunter und wir fahren durch die Gemüsefelder oder auch eher -gärten ins malerische Fischerdorf Camara de Lobos, wo Winston Churchill sich oft als Landschaftsmaler betätigt hatte.


    Nachmittags döse ich in der Sonne, schaue um 17 Uhr beim Auslaufen zu und dann geht es zum Vielfahrertreff 1 in der Anytime Bar. Es gibt Sekt oder auch andere Getränke, soviel man möchte, und leckere Häppchen. Die Bar ist sehr hübsch dekoriert und an jeden Tisch setzt sich ein Crew-Mitglied dazu. Wir sitzen mit Hotelmanager Heiko Schliek zusammen und haben viel Spaß. Clubdirektor Harald Bernberger hält eine kleine Ansprache und stellt die Crew-Mitglieder vor, dann zeigt uns der Reisemanager Stephan Mönnich einen Zusammenschnitt der Bellataufe und anschließend werden Fragen rund um das Thema Aida beantwortet. Als wir gegen 20 Uhr ins Weite Welt Restaurant kommen, haben wir Glück, drei Plätze an einem Tisch einer sehr fröhlichen Gesellschaft zu finden. Danach landen wir wieder für einen Digestif in der Aidabar.



    Dienstag, 28. Oktober, La Palma


    Sonne und kräftiger Wind erwarten uns auf dieser kleinen und dicht bewachsenen Insel. Vormittags spaziere ich durch die gemütliche Hauptstadt Santa Cruz. Der historische Teil befindet sich landwärts an der direkt am Meer entlang führenden Avenida Maritima. Die unter Denkmalschutz stehenden Bürgerhäuser mit ihren typisch kanarischen Holzbalkonen beherbergen heute Restaurants, Bars und Geschäfte. Als ich den Windschutz der Stadt verlasse, merke ich, daß der Wind zugenommen hat. Eine junge Familie hat auf der Pier Probleme, den leichten Kinderwagen gegen den Wind zu schieben. Er wird vorne immer wieder hochgehoben.


    Nach meiner Rückkehr sonne ich mich an einem windgeschützten Platz an Deck der Bella. Gegen 16 Uhr frischt der Wind noch mehr auf, eine Schlechtwetterfront kann man auf uns zukommen sehen. Ich bedaure, meinen Fotoapparat in der Kabine gelassen zu haben, denn mit der Regenfront kommt ein traumhafter Regenbogen immer näher auf uns zu. Bei den ersten Regentropfen rette ich mich ins Schiffsinnere und nutze den Rest des Nachmittags zum Schreiben meiner Ansichtskarten.


    Nach der abendlichen Durchsage von Kpt. Leitzsch, daß sich das Wetter nicht so schnell bessern würde, werden die Möbel von allen Balkons ins Schiffsinnere gebracht. Viele Passagiere stürmen schnell zum Abendessen, solange sie noch nicht seekrank sind. Die Bella bewegt sich zwar merklich, aber ganz so arg wie befürchtet kommt es dann doch nicht. Diesmal hält auch Gabi wacker durch und wir genießen das Abendessen im Marktrestaurant und den Absacker in der Aidabar. Ich kann ohne Probleme meine Balkontüre geöffnet lassen (durch die Überdachung und die Glasbrüstung kommt weder Wasser von oben noch von unten in die Nähe der Tür) und lasse mich in den Schlaf wiegen.

  • Mittwoch, 29. Oktober, Lanzarote


    In Arrecife liegen wir etwas außerhalb der Stadt. Ich fahre mit dem Shuttlebus für 8 € in die Stadt. Der Himmel ist grau und verheißt nichts Gutes. Prompt fängt es auch an zu regnen, als wir aus dem Bus steigen. Wir stellen uns erst mal unter und ein Mitreisender meint gelassen: "Es regnet hier selten, aber wenn, dann gleich zwei Tage durch". Damit hat er uns zum Lachen gebracht und die Stimmung steigt wieder. Bald darauf ist der Schauer vorbei und wir erforschen das Städtchen. Mittags bessert sich das Wetter und ich verbringe den Nachmittag auf meinem Balkon in der Sonne. Den Abend verbringe ich wie bisher und auch für den Rest der Reise mit Gabi und Peter. Zurück in meiner Kabine verfolge ich noch um 23.30 Uhr das Anlegen in Puerto del Rosario auf Fuerteventura.



    Donnerstag, 30. Oktober, Fuerteventura


    Heute vormittag machen Gabi, Peter und ich einen gemeinsamen Ausflug. Per Taxi geht es nach Corralejo, ein Fischerdorf am Nordzipfel der Insel. Die Landschaft ist karg und wir fahren durch eine fast pflanzenlose Steinwelt. Nach 20 Minuten ändert sich das Bild schlagartig: Plötzlich sehen wir links und rechts der Straße nur noch Sanddünen! Ein Traum. Der Taxifahrer setzt uns am Hafen ab und wir haben Glück, daß wir schon 20 Minuten später mit einem Glasbodenboot auf die Naturschutzinsel Lobos übersetzen können. Es weht ein sehr kräftiger Wind und wir werden in dem relativ kleinen Boot ein wenig durchgeschaukelt. Nach einer knappen halben Stunde werden wir von der Besatzung an Land gehievt, da das Fährboot nicht anlegen kann, nur mit dem Motor an der Kaimauer gehalten wird und diese relativ hoch ist. Auf dieser Insel gibt es nichts außer einer kleinen Hütte nahe der Anlegestelle. Sonst erwartet uns nur Vulkangestein mit einigen wenigen Pflänzchen. Es existieren aber angelegte Wege, und auf einem davon gelangen wir zu einer Bucht mit schönem Sandstrand. Außer dem Getöse des Windes herrscht hier eine herrliche Ruhe. Selbst Vögel sehen wir nur ganz wenige. Während einer kleinen Pause am Strand setzt sich die Sonne immer mehr gegen die Wolken durch und die See ist leuchtend blau. Natur pur. Wieder zurück im lebhaften Corralejo nehmen wir einen Drink an der Strandpromenade, bevor es per Taxi wieder zurück zur Bella geht. Hier schnell ein wenig Pizza essen und dann lege ich mich auf meinen Balkon in die Sonne. Windgeschützt ist es im Bikini fast zu warm.


    Um 18.30 Uhr gehe ich zum Vielfahrertreff 2 in die Pier 3 Bar. Wir sind nur 5 Gäste und fast genau so viele Offiziere. Bei Champagner und Häppchen plaudert der Kapitän mit uns und dann geht es auf die Brücke. Auf den kleinen Schiffen war ich da "zuhause" und nun freue ich mich, endlich auch auf einer der großen Aidas die Kommandozentrale zu erleben. Auch wenn alles im Prinzip so angelegt ist, wie ich es kenne, ist die Größe schon enorm beeindruckend.
    Nach einem schnellen Abendessen treffe ich mich mit Gabi und Peter zum Tagesabschluß natürlich wieder in der Aidabar.



    Freitag, 31. Oktober, Teneriffa


    Heute bin ich faul, schlafe gut aus und spaziere vormittags bei sonnigem Wetter durch die Inselhauptstadt Santa Cruz, deren Zentrum direkt am Hafen liegt. Es ist eine sehr quirlige Stadt mit einer schönen Fußgängerzone und einem bunten Markt, auf dem viel Betrieb herrscht. Bei dem schönen Wetter suche ich mir nach meiner Rückkehr auf die Bella einen ruhigen Platz in der Sonne auf Deck 13 und Gabi und Peter gesellen sich bald zu mir.


    Heute Abend ist schon Farewell-Dinner angesagt. Wir genießen es ganz besonders, da es für uns drei ja nicht Abschied, sondern nur Bergfest bedeutet. An Deck bei der Poolparty ist es sehr mild, aber an der Aidabar kommen wir danach doch nicht vorbei. So kann ich um Mitternacht noch das Einlaufen in Las Palmas verfolgen.

  • Samstag, 1. November, Gran Canaria


    Was sehe ich beim Aufwachen? Grauer Himmel, Nieselregen und alle Gäste, die ihre Koffer an Land bringen, in Regenjacken. Ich packe schnell meine restlichen Sachen in den Koffer, lege meine Kleidung mit den Bügeln aufs Bett, hole mir meine neue Bordkarte an der Rezeption und kaum bin ich wieder in der Kabine, ist auch schon Hilfe da, um mir beim Umzug beizustehen. Ruckzuck ist alles in meiner neuen Kabine - von fast ganz hinten bin ich ziemlich weit nach vorne gewandert, aber auf derselben Seite geblieben. Da meine neue Kabine noch nicht ganz fertig ist, gehe ich in aller Ruhe frühstücken. Die ersten Neuankömmlinge sind schon an Bord und berichten über Sturm über dem Atlantik und Flugverspätungen. Als ich mich in meiner Kabine eingerichtet habe, gehe ich an die Aidabar und lerne wieder neue Gäste kennen. Obwohl An- und Abreisende mit Handgepäck unterwegs sind, kann man sie schnell daran unterscheiden, daß die neuen Passagiere suchend und staunend um sich sehen.


    Mittags machen die Wolken der Sonne Platz und ich verfolge von meinem Balkon aus das rege Ankommen und Abreisen der Gäste. Wegen der vielen verspäteten Flüge verlassen wir Las Palmas erst um 21.30 Uhr. Eine kleine Gruppe der Anreisenden hat Pech - sie müssen im Hotel übernachten und kommen erst in Funchal an Bord. Ich werde wieder sanft in den Schlaf gewiegt.



    Sonntag, 2. November, Madeira


    Wegen des Sturms im Atlantik nördlich von Madeira hat sich eine relativ hohe Dünung aufgebaut, sodaß die Geschwindigkeit der Bella nachts gedrosselt wurde. Erst um 8 Uhr, als ich aufstehe, wird wieder normales Tempo gefahren. Das Schiff bewegt sich wieder merklich und bei der Rettungsübung treten viele Gäste mit ihren Papiertüten an und geben sich gegenseitig gute Ratschläge. Wir kommen wegen der späteren Abfahrt und der langsameren Fahrt nachts mit eineinhalb Stunden Verspätung in Funchal an. Die neuen Gäste und leider auch ein Krankenwagen warten schon an der Pier.


    Den Nachmittag verbringe ich mit Lesen auf meinem Balkon und abends lasse ich mich mit Gabi und Peter im Buffalo Steak House verwöhnen. Für mich muß es unbedingt wieder Bisonfilet sein.



    Montag, 3. November, Madeira


    Wieder wird uns schönes Wetter beschert, leider ist es etwas kühler als in der vergangenen Woche. Ich fahre nach dem Frühstück mit dem Taxi zu der zweistöckigen Markthalle, in der reges Leben herrscht. Ich habe allerdings den Eindruck, daß hier fast mehr Touristen als Einheimische unterwegs sind. Fotomotive gibt es genug: Blumen, Obst, Gemüse, Gewürze, Fleisch und Fisch, vor allem den schwarzen Espada. Durch die Einkaufsstraßen und den Park, von dem man einen schönen Blick auf den Hafen hat, laufe ich zur Belle zurück. Nachmittags habe ich wieder Sonne auf meinem Balkon und verbringe die Zeit da mit Lesen.


    Abends ist wieder Vielfahrertreff 1 in der Anytime Bar angesagt. Diesmal gesellt sich Event Managerin Andrea zu uns, Heiko und Harald folgen. Wir sind, wie in der vergangenen Woche, die Letzten, die zum Abendessen gehen. Danach große Freude in der Aidabar: Victor kümmert sich hier jetzt um uns. Wir stellen fest, daß es der erste Abend ist, an dem überhaupt keine Schiffsbewegung zu spüren ist.



    Dienstag, 4. November, La Palma


    Heute ist es bewölkt, aber es ist auch fast kein Wind zu spüren - ich glaube, das ist der einzige windstille Tag in den zwei Wochen. Ich wandere vormittags wieder über die Promenade und die Gassen von Santa Cruz. Ich treffe Gabi und Peter zum Mittagessen im Weite Welt Restaurant in unserer Stammecke und danach liegen wir, allerdings ohne Sonne, an Deck. Das Lesen ist mir auf der Liege zu unbequem, also ziehe ich auf meinen Balkon um. Der Abend verläuft standardmäßig: Treffen mit Gabi und Peter in der Aidabar, Abendessen im Weite Welt und Abschluß wieder bei Victor in der Aidabar. Bei Peter kommt immer deutlicher Wehmut auf - nur noch drei Tage.

  • Mittwoch, 5. November, Lanzarote


    Heute heißt es für mich relativ früh aufstehen: Ausflug ist angesagt. Kleiner Schock für meine Freunde, als ich auch schon um sieben Uhr beim Frühstück bin. Pünktlich um halb neun fährt unser Bus los zur ersten Station: Kamelreiten ist angesagt. Gabi hat mich überredet, mit ihr zu reiten. Peter revanchiert sich dafür, indem er auch mit meiner Kamera Fotos macht. Noch strahlt die Sonne vom Himmel, als wir aus dem Bus steigen. Circa 200 Kamele liegen brav hintereinander in drei Reihen in Startposition. Als auch wir zweibeinigen Kamele alle in Position vor unserem Reittier sind, erhebt sich eines nach dem anderen mit uns und auf geht es zu einer kleinen Runde. Je sieben Kamele reiten angeleint hintereinander. Die Tiere sind alle sehr lieb und manchmal kommt das hintere zum Schmusen an uns heran. Als wir die Kamele verlassen, bezieht sich leider der Himmel.


    Weiter geht es per Bus in den Timanfaya - Nationalpark. Diese menschenleere und auf den ersten Blick unbewachsene Vulkanlandschaft läßt einen ganz klein werden vor der Gewalt der Natur, die das Leben auf dieser Insel fast ganz zerstört hat. Trotzdem haben es im Laufe der Zeit verschiedene Pflanzen und seltene Tierarten geschafft, sich in dieser ungastlichen Mondlandschaft anzusiedeln. Wie die Erde an verschiedenen Stellen in der Tiefe noch brodelt, bekommen wir am Eingang zu den Feuerbergen demonstriert: Pflanzen, die in ein Erdloch geworfen werden, beginnen sofort zu brennen. Ein Eimer Wasser, in ein Erdloch geschüttet, kommt als Geysir wieder hoch. Als ich vor vielen Jahren schon einmal da war, hatte man über so einem Loch Spiegeleier gebraten. Nach dieser Demonstration fahren wir eine halbe Stunde ganz langsam durch die Feuerberge, begleitet von einer aufregenden Musik, der man die Vulkanausbrüche richtig anhören kann.


    Danach geht es durch das Weinbaugebiet. Die Lanzaroten haben entdeckt, daß die Vulkanasche sehr fruchtbar ist und sie den nächtlichen Tau aufsagt, um die kleinen Weinstöcke in ihren Gruben, die mit Steinen gegen die Windseite geschützt sind, mit genügend Feuchtigkeit zu versorgen. Ein kleines Gläschen Wein darf jeder probieren. Mir reicht das, denn auf einer Segeltour habe ich hier einen Abend viel von dem schweren Rotwein getrunken. Auf jeden Fall zu viel, um noch vernünftig Ankerwache gehen zu können.


    Abends treffe ich mich mit einem ehemaligen Kabinensteward und seiner Frau in der Aidabar. Er hat mich vor einigen Jahren bestens auf der Aidavita betreut und jedes Mal, wenn er mich in den folgenden Jahren auf der Passagierliste entdeckte, meldete er sich bei mir. Jetzt ist er zum Offizier im Housekeeping aufgerückt und das ermöglicht uns ein Zusammensein in der Bar. Dann ist es auch schon so spät, daß ich das Einlaufen in Puerto del Rosario wieder verfolgen kann.



    Donnerstag, 6. November, Fuerteventura


    Heute ist Faulenzen angesagt. Sonne und Wind sind wiedergekehrt und ich spaziere durch Puerto des Rosario. Den Rest des Tages verbringe ich auf dem Sonnendeck und mit Lesen auf dem Balkon. Kurz nach halb sechs treffe ich Gabi in der Aidabar, schließlich kommt auch Peter ganz aufgeregt dazu: "Ich habe die fertigen Trockner aufgemacht, unsere Wäsche ist weg!" Ich denke mir, Peter hat die falschen Trockner geöffnet, denn laut Gabi sollte ihre Wäsche erst kurz vor Beginn unserer nächsten Einladung fertig sein. Abreisepanik. Und genau so ist es, Gabi kann die trockene Wäsche noch schnell in die Kabine schaffen, bevor es wieder in die Pier 3 Bar geht zum weiteren Vielfahrertreff 2. Beim Weg zur Brücke sagt mir der Kapitän, daß die "Astoria" am nächsten Tag mit uns im Hafen liegen würde. Es handelt sich bei diesem Schiff um die ehemalige "Arkona", auf der wir vor vierzehn Jahren gemeinsam meinen Geburtstag gefeiert hatten. Ich freue mich, dieses schöne, vertraute alte Schiff noch einmal wiederzusehen. Die Arkona geht diesen Winter noch auf Weltreise, dann wird sie ausrangiert und wahrscheinlich ein Hotelschiff werden.



    Freitag, 7. November, Teneriffa


    Bei sonnigem und wamem Wetter gehe ich morgens nur auf die Pier, um die Arkona und die Aidabella, die hinter einander liegen, zu fotografieren. Bis zum Mittagessen genieße ich die letzten Stunden auf dem Sonnendeck.


    Am frühen Nachmittag treffe ich mich mit Krankenschwester Sarah in der Pier 3 Bar. Ich kannte sie vor der Reise nur aus dem Internet, habe zwei Mal kurz bei ihr im Hospital vorbei geschaut und nun ist es schön, daß wir es doch noch auf ein gemütliches Plauderstündchen schaffen. Danach besuche ich Gabi und Peter noch kurz auf dem Sonnendeck, bevor es Zeit ist, meinen Koffer nun leider wirklich für die Heimreise zu packen. Beim Welfare Dinner und letzten abendlichen Drink macht sich Wehmut breit. Aber ich fange an, mich auf mein Zuhause zu freuen.



    Samstag, 8. November, Gran Canaria


    Diesmal schönes sonniges Wetter in Las Palmas. Meine Freunde laufen in die Stadt, ich mache es mir mit einem Buch im Außenbereich der Beach Bar bequem. Vor dem Mittagessen gehe ich für einen letzten Sekt in die Aidabar, wo ich nach der gemeinsamen Henkersmahlzeit mit Gabi und Peter noch mal auf ein AIDAsehen anstoße. Um halb drei geht der Transfer zum Flughafen, wir bummeln da noch gemeinsam durch die Geschäfte, bevor mich Peter zu meinem Gate begleitet. Wir haben zwei schöne, erlebnisreiche und harmonische Wochen hinter uns. Mein Flug startet pünktlich um halb sechs, der Pilot beeilt sich wieder und etwas früher als erwartet kann ich um Mitternacht meine Hundchen in die Arme nehmen.




    Was vielleicht noch ganz interessant ist:


    Wir haben in jeder Woche 1.015 Seemeilen zurückgelegt, was ca. 1880 km entspricht.


    Teppiche, die in einer Woche gesaugt wurden (Korridore: 12.348 m², Theatriun und Treppenhaus: 12.992 m², Kabinen: 103.320 m²) : 128.660 m², das entspricht ungefähr 16 Fußballfeldern.


    An Milch wurden 5.782 Liter verbraucht, das entspricht 29 vollen Badewannen.


    Der Verbrauch an Toilettenpapier betrug 8.180 Rollen = 818.000 Blatt. Das sind umgerechnet 1.227 km.

  • Hallo Gitta,


    vielen Dank für den wirklich schönen Reisebericht mit den tollen Fotos. Den Bericht habe ich mir unerlaubterweise :P kopiert, falls ich selber mal diese Route fahre. Madeira kenne ich ja schon ein wenig von der TA her. Ich war aber nur in Monte, mit der Seilbahn hin, mit dem Schlitten zurück.

  • ein sehr schöner Bericht. Habe ich eben erst entdeckt.
    Auch tolle Fotos. Es ist als ob wir gestern noch auf den Canaren waren.
    Waren 2 Wochen nicht langweilig, das es ja die selbe Route war?

  • Hallo Renate!


    Obwohl ich alle Ziele von früher kannte, waren die zwei Wochen überhaupt nicht langweilig. So konnte ich in einer Woche die Stadt und in der anderen Woche etwas von der Insel erkunden oder umgekehrt und es blieb immer noch genug Zeit zum Relaxen an Deck oder auf dem Balkon. Man entdeckt bei jedem Anlauf eines schon bekannten Zieles immer etwas Neues. Deshalb habe ich nie ein Problem, eine mir vertraute Route öfters wieder zu fahren. Ich will ja auch genug Zeit haben, das Schiff zu genießen.