Tui stoppt Kreuzfahrtpläne

  • Quelle Netzzeitung


    Tui stoppt Kreuzfahrtpläne
    05. Sep 17:01


    Der Einstieg bei der Marke Aida sollte dem schwächelnden Reisekonzern Tui ein Standbein in einem Wachstumsmarkt bescheren. Doch Konzernchef Frenzel muss seine ehrgeizigen Kreuzfahrt-Pläne einstampfen.
    Der Reisekonzern Tui hat völlig überraschend seine ehrgeizigen Pläne zum Einstieg in das Massen-Kreuzfahrtgeschäft weitgehend gestoppt. Das Unternehmen und der US-Reisekonzern Carnival nahmen die kartellrechtliche Anmeldung für ein Gemeinschaftsunternehmen zum Aufbau eines neuen Kreuzfahrtgeschäfts bei den zuständigen Behörden zurück, wie der Konzern am Mittwoch in Hannover mitteilte.


    Erst im Dezember 2006 hatte Tui-Konzernchef Michael Frenzel den Einstieg in das Wachstumssegment angekündigt: Tui steige für 300 Millionen Euro in die Marke Aida des US-Kreuzfahrtriesen Carnival Cruises ein, sagte Frenzel damals. Tui solle die Reisen der bisher vier Aida-Schiffe in Deutschland vertreiben. Von 2010 an werde es ein eigenes Tui-Schiff mit 3000 Betten geben, lautete die damalige Planung des Konzernchefs.


    Grund für das Aus für das Gemeinschaftsunternehmen ist laut Tui «das schwierige wettbewerbsrechtliche Umfeld», das es unmöglich mache, die Transaktion noch im laufenden Geschäftsjahr von Carnival abzuschließen. An den Plänen, die eigenen Kreuzfahrtaktivitäten auszubauen, halte das Unternehmen aber fest. Es werde nun im Rahmen von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten stattfinden.


    Hapag-Lloyd Kreuzfahrten betreibt derzeit vier Schiffe und zählt nach eigenen Angaben im deutschsprachigen Markt zu den führenden Anbietern von Kreuzfahrten im Premium, Expeditions- und Luxusbereich. Darüber hinaus werden über Tui Travel im englischen Markt fünf Schiffe unter der Marke Thomson Cruises sowie zwei unter der Marke Island Cruises betrieben. (AP/nz)